// 40 jahre erfahrung

// +49 (0) 89 74 51 58-0

Illustration zeigt Datenübertragung als Backup-Konzept mit Pfeilen von einem Laptop zur Cloud

//

Backup-Software im Vergleich: Kriterien, Kosten & Einsatz

Avatar

Letzte Aktualisierung des Beitrags:

Der Markt für Backup-Software ist groß, unübersichtlich und voller Versprechen. Von einfachen, kostenlosen Tools bis hin zu komplexen Enterprise-Backup-Lösungen, die eine Vielzahl von Funktionen bieten – die Auswahl kann schnell überfordern. 

Eine voreilige Entscheidung kann jedoch weitreichende Folgen haben: Sie führt im besten Fall zu ineffizienten Prozessen und unnötigen Kosten, im schlimmsten Fall zu kritischen Sicherheitslücken und einem unvollständigen Schutz Ihrer wertvollsten Unternehmensdaten vor Datenverlust.

Aus meiner langjährigen Praxis als Cybersecurity-Experte weiß ich: Es geht nicht darum, die eine, vermeintlich beste Backup-Software für Unternehmen zu finden. Vielmehr ist es entscheidend, die Lösung zu identifizieren, die exakt zu Ihren individuellen Anforderungen, Ihrer bestehenden IT-Infrastruktur und Ihren Wachstumsplänen passt. 

Dieser Beitrag dient Ihnen als praxisnaher Leitfaden. Er beleuchtet die entscheidenden Kriterien für einen fundierten Software-Vergleich, erklärt gängige Kostenmodelle und hilft Ihnen dabei, eine zukunftssichere und kosteneffiziente Entscheidung für Ihre Datensicherung zu treffen.

Was moderne Backup-Software leisten muss: Mehr als nur Daten kopieren

Die Zeiten, in denen eine Datensicherung lediglich eine simple Kopie von Dateien auf ein anderes Speichermedium war, sind längst vorbei. Moderne Datensicherungssoftware hat sich von einem reinen Backup-Tool zu einer strategischen Komponente der IT-Sicherheit und des Business-Continuity-Managements entwickelt. 

Ihre Aufgabe ist es nicht mehr nur, Daten zu duplizieren, sondern die Wiederherstellung von Daten und die Integrität ganzer Geschäftsprozesse zu gewährleisten. Unabhängig vom Hersteller oder Preismodell muss eine zeitgemäße Lösung vier grundlegende Backup-Funktionen zuverlässig erfüllen:

Erstens, die Zuverlässigkeit und Konsistenz der Sicherungen. Die Software muss sicherstellen, dass regelmäßige Backups nicht nur vollständig, sondern auch anwendungskonsistent sind, damit beispielsweise Datenbanken ohne Datenverlust wiederhergestellt werden können. 

Zweitens, effiziente Wiederherstellungsoptionen. Paradoxerweise ist die wichtigste Funktion einer Backup-Lösung nicht das Sichern, sondern die schnelle Wiederherstellung. Flexible Optionen sind entscheidend, weshalb die Software regelmäßige Restore-Tests unterstützen und vereinfachen sollte. 

Drittens, ein hoher Grad an Automatisierung. Manuelle Backup-Prozesse sind fehleranfällig. Ein professionelles, automatisches Backup reduziert menschliche Backup-Fehler und sorgt für die Einhaltung der Sicherungspläne. 

Viertens, ein zentrales Management inklusive transparentem Backup Monitoring. Sie müssen jederzeit den Status Ihrer Backups im Blick haben, um bei Problemen proaktiv handeln zu können.

Nur wenn diese Basisanforderungen erfüllt sind, bildet die Software ein stabiles Fundament für Ihre Backup-Strategie.

Die 7 entscheidenden Kriterien für Ihren Software-Vergleich

Eine fundierte Entscheidung lässt sich nur treffen, wenn Sie die Angebote der Hersteller anhand relevanter Kriterien bewerten. Die folgenden sieben Punkte haben sich in unserer Beratungspraxis als entscheidend herausgestellt, um eine Lösung zu finden, die nicht nur heute, sondern auch in Zukunft zu Ihren Anforderungen passt.

  1. Systemkompatibilität und Abdeckung 

Die wichtigste Grundvoraussetzung ist, dass die Software lückenlos mit Ihrer IT-Infrastruktur harmoniert. Prüfen Sie, ob alle Betriebssysteme unterstützt werden: physische Server (Windows 10, Windows 11, Linux), virtuelle Umgebungen (VM Backup), NAS-Systeme und auch mobile Endgeräte mit macOS, iOS oder Android. Ein Microsoft 365 Backup für Ihre Exchange Online-, OneDrive-, SharePoint- und Teams-Daten ist heutzutage unverzichtbar.

  1. Flexibilität der Wiederherstellungsoptionen 

Wie erwähnt, ist die Datenwiederherstellung das entscheidende Feature. Eine gute Software bietet Ihnen verschiedene Optionen für unterschiedliche Notfallszenarien. Dazu gehören die granulare Wiederherstellung einzelner Dateien oder E-Mails, die Bare-Metal-Recovery für eine komplette Systemwiederherstellung auf neuer Hardware und fortschrittliche Methoden wie Instant Recovery, um Ausfallzeiten zu minimieren.

  1. Integrierte Sicherheitsfunktionen 

Backups sind ein hochattraktives Ziel für Cyberangriffe. Die Software muss daher die gesicherten Daten selbst schützen. Achten Sie auf eine durchgängige Verschlüsselung und auf Ransomware-Schutz durch Immutable Backup. Dies bietet zusätzliche Sicherheit gegen Malware und schützt Ihre sensiblen Daten.

  1. Performance und Effizienz 

Der Backup-Prozess darf Ihre Produktivsysteme nicht ausbremsen. Moderne Lösungen nutzen Technologien wie Deduplizierung und Komprimierung, um den benötigten Speicherplatz zu reduzieren. Die Software muss Ihre RPO und RTO-Ziele erfüllen und sowohl inkrementelle Backups als auch differenzielle Backups unterstützen, um die Methode an Ihre Datenmengen anzupassen.

  1. Skalierbarkeit und Zukunftssicherheit 

Ihr Unternehmen und Ihr Datenvolumen wachsen – Ihre Backup-Lösung muss das auch können. Eine skalierbare Architektur verhindert, dass Sie in wenigen Jahren erneut vor einer kompletten Neuanschaffung stehen.

  1. Bedienbarkeit und Management-Aufwand 

Die Benutzerfreundlichkeit ist entscheidend. Eine intuitive Benutzeroberfläche und einfache Bedienung sind essenziell, um den administrativen Aufwand gering zu halten. Ein gutes Backup-Programm bietet Automatisierung und ein übersichtliches Reporting.

  1. Support und Hersteller-Reputation 

Im Notfall zählt jede Minute. Ein schneller, kompetenter Support ist Gold wert. Informieren Sie sich über die SLAs und die Reputation von Anbietern wie Veeam oder Acronis mit seiner Cyber Protect Lösung.

Kosten im Überblick: Gängige Preis-Modelle und versteckte Gebühren

Die reinen Lizenzkosten sind oft nur die Spitze des Eisbergs. Ein seriöser Backup-Software-Vergleich muss die Gesamtbetriebskosten berücksichtigen.

  • Per-Instanz oder pro Workload: Rechnen Sie hier mit ca. 2 € bis 5 € pro Benutzer/Monat für eine Microsoft 365 Sicherung. Für Server oder VMs liegen die jährlichen Kosten oft zwischen 80 € und 600 € pro Instanz.
  • Kapazitätsbasiert (pro Terabyte): Die reinen Kosten für Cloud-Speicher liegen typischerweise zwischen 20 € und 50 € pro Terabyte/Monat.
  • Abonnement-Modelle (Subscription): Der heutige Standard. Oft können Sie mit einer Testversion starten, bevor Sie sich für eine Standardversion entscheiden.

Achten Sie auch auf versteckte Kosten für die Implementierung, Schulungen, zusätzliche Speichermedien (externe Festplatte, SSD, USB-Stick) und Cloud-Egress-Gebühren für den Datenabruf aus Cloud-Diensten wie Dropbox, Google Drive oder AWS. Eine Wiederherstellung von 5 TB kann so unerwartete Zusatzkosten von über 400 € verursachen.

Fazit: Die richtige Backup-Software ist eine strategische IT-Investition

Die Suche nach der passenden Backup-Lösung endet nicht mit dem Vergleich von Funktionslisten und Preisen. Es ist ein Prozess, der eine sorgfältige Analyse der eigenen Anforderungen erfordert. Die in diesem Artikel vorgestellten Kriterien bieten Ihnen eine solide Grundlage, um die richtige Wahl zu treffen – eine Wahl, die Ihre wichtigen Daten schützt und mit Ihrem Unternehmen mitwächst.

Die Komplexität des Marktes und die Integration erfordern jedoch Expertise. Als herstellerunabhängiger IT-Dienstleister unterstützen wir Sie genau an diesem Punkt. Wir analysieren Ihre Infrastruktur, verstehen Ihre Ziele und finden gemeinsam die Datensicherungssoftware, die nicht nur technologisch überzeugt, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll ist.

Die Komplexität des Marktes und die Integration erfordern jedoch Expertise. Als herstellerunabhängiger Anbieter von IT Services unterstützen wir Sie genau an diesem Punkt. Wir analysieren Ihre Infrastruktur, verstehen Ihre Ziele und finden gemeinsam die Datensicherungssoftware, die nicht nur technologisch überzeugt, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll ist.

Unsicher, welche Backup-Software Ihre Anforderungen am besten erfüllt? Lassen Sie uns Ihre bestehende Infrastruktur analysieren und gemeinsam eine zukunftssichere und kosteneffiziente Lösung für Ihr Unternehmen finden. Kontaktieren Sie uns für eine herstellerunabhängige Beratung.

Warum wir von microCAT über dieses Thema schreiben

Die Auswahl einer Backup-Software ist eine strategische Weichenstellung für die Resilienz eines Unternehmens. Wir bei microCAT veröffentlichen diesen Leitfaden, weil wir aus 40 Jahren Erfahrung wissen, dass eine unpassende Software-Wahl langfristig zu höheren Kosten und Sicherheitsrisiken führt. 

Unser Anspruch ist es, Unternehmen nicht nur mit IT-Products auszustatten, sondern sie als Partner durch die Komplexität der Digitalisierung zu begleiten.

Wir möchten unser Wissen teilen, damit Sie eine fundierte Entscheidung treffen können. Dieses Vorgehen spiegelt unser ganzheitliches IT-Verständnis wider: Wir liefern keine Insellösungen, sondern integrieren jede Komponente nahtlos in eine sichere und kosteneffiziente Gesamtarchitektur. Das ist der Kern unserer IT-Services und unserer Philosophie als Ihr Partner für umfassende Cybersecurity.

Was ist der Unterschied zwischen inkrementellen und differenziellen Backups? 

Inkrementelle Sicherungen sichern nur die Daten, die sich seit der letzten Sicherung (egal ob voll oder inkrementell) geändert haben. Sie sind klein und schnell. Differenzielle Backups sichern alle Daten, die sich seit dem letzten Voll-Backup geändert haben. Sie benötigen mehr Speicherplatz als inkrementelle, ermöglichen aber eine schnellere Wiederherstellung.

Welche ist die beste Backup-Software für Unternehmen? 

Den einen Testsieger gibt es nicht. Die beste Backup-Software ist die, die Ihre Anforderungen an Kompatibilität, Sicherheit und Wiederherstellungsgeschwindigkeit optimal erfüllt. Lösungen wie Veeam, Acronis True Image oder Paragon Backup & Recovery sind etablierte Player, aber eine individuelle Analyse ist unerlässlich.

Reichen kostenlose Backup-Programme wie Aomei Backupper oder EaseUS Todo Backup aus?

Für private Anwender oder Kleinstunternehmen können diese Softwarelösungen ausreichen. Im professionellen Umfeld fehlen ihnen jedoch oft zentrale Verwaltungsfunktionen, erweiterter Support und wichtige Sicherheitsfeatures wie der Schutz vor Ransomware, die für die IT Sicherheit für Unternehmen essenziell sind.

Was ist der Unterschied zwischen Klonen und einer Systemsicherung? 

Beim Klonen wird eine exakte 1:1-Kopie einer Festplatte auf eine andere erstellt, oft um ein System auf eine neue SSD zu migrieren. Eine Systemsicherung erstellt eine Image-Datei des gesamten Betriebssystems und der installierten Programme, die flexibel wiederhergestellt werden kann, auch auf abweichender Hardware.

Avatar

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren