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Illustration eines Sicherungsdatenträgers und eines Laptops, der ein Backup-Prozess anzeigt, betitelt mit 'Was ist ein Backup?'

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Backup in Unternehmen: Strategien, Tools & rechtssicher umsetzen

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Letzte Aktualisierung des Beitrags:

Was ist ein Backup und warum ist es für jedes Unternehmen überlebenswichtig? Stellen Sie sich vor, ein kritischer Server fällt aus, eine Datenbank wird durch einen Anwenderfehler beschädigt oder – der schlimmste Fall – Ransomware verschlüsselt Ihre gesamten Datenbestand. Die Frage ist nicht, ob ein solcher Vorfall eintritt, sondern wann

Für jedes Unternehmen ist eine professionelle Datensicherung in regelmäßigen Abständen daher keine Option, sondern die wichtigste Versicherung gegen einen katastrophalen Datenverlust und für den Fortbestand des Geschäftsbetriebs.Sie ist ein Kernbestandteil der IT Sicherheit für Unternehmen. 

Doch viele Unternehmen wiegen sich in falscher Sicherheit. Sie erstellen zwar Kopien, aber ohne eine durchdachte Backup-Strategie sind diese im Ernstfall oft wertlos. Ein fehlgeschlagenes, unvollständiges oder kompromittiertes Backup kann den Unterschied zwischen einer kurzen Betriebsunterbrechung und einer existenziellen Krise bedeuten.

Dieser Beitrag führt Sie durch die entscheidenden Säulen einer modernen Datensicherheit und erklärt, wie Sie ein Backup für Ihr Unternehmen nicht nur technisch umsetzen, sondern es zu einem strategischen Wettbewerbsvorteil machen.

Was ist ein Backup? Mehr als nur eine Datensicherung

Zunächst die Grundlagen: Was ist ein Backup? Ein Backup ist eine geplante, in regelmäßigen Abständen erstellte Sicherheitskopie von Daten. Diese Kopie wird auf einem separaten Speichermedium – von der externen Festplatte bis zum Cloud-Speicher – gesichert, um sie im Falle eines Datenverlusts wiederherstellen zu können. 

Es ist das Sicherheitsnetz, das Ihre wichtigen Daten vor den Folgen von Hardware-Ausfällen, menschlichen Fehlern, Cyberangriffen oder Naturkatastrophen schützt und die Basis für die Datenwiederherstellung bildet.

Ein professionelles und vollständiges Backup unterscheidet sich fundamental von einer einfachen Dateikopie der Originaldaten. Es ist ein gesteuerter Prozess, der in eine übergeordnete Backup-Strategie eingebettet ist und klare Ziele verfolgt. 

Das Fundament jeder Backup-Strategie: RPO und RTO

Bevor Sie über Tools oder den idealen Speicherort nachdenken, muss jede Backup-Strategie zwei zentrale Fragen beantworten, die direkt aus den Geschäftsanforderungen Ihres Unternehmens abgeleitet werden. Diese Kennzahlen sind RPO und RTO.

  • RPO (Recovery Point Objective): Wie hoch darf der maximale Datenverlust sein? Das RPO definiert den Zeitpunkt, zu dem die letzte Sicherung stattgefunden haben muss. Ein RPO von 24 Stunden bedeutet, dass Ihr Unternehmen bereit ist, die Daten eines ganzen Arbeitstages zu verlieren. Ein RPO von 15 Minuten erfordert eine wesentlich höhere Frequenz der Datensicherung, oft durch eine inkrementelle Sicherung.
  • RTO (Recovery Time Objective): Wie schnell müssen die Systeme wieder laufen? Das RTO beschreibt die maximal tolerierbare Ausfallzeit und ist entscheidend für eine schnelle Wiederherstellung. Ein RTO von 4 Stunden bedeutet, dass alle kritischen Anwendungen und Daten innerhalb dieses Zeitfensters wiederhergestellt und betriebsbereit sein müssen.

Diese beiden Werte sind der Kompass für Ihre gesamte Backup-Strategie. Sie bestimmen die Auswahl der Technologie, die Frequenz der Backups und letztlich auch die gesamten Backup-Kosten.

Die 7 Elemente einer modernen Backup-Strategie für Unternehmen

Eine robuste Backup-Strategie ist ein mehrschichtiges System, das technische und organisatorische Maßnahmen kombiniert. Für ein modernes Unternehmen sind folgende Bausteine unverzichtbar:

  1. Der Goldstandard: Die 3-2-1-1-0 Regel 

Diese Regel fordert mehrere Sicherungskopien auf unterschiedlichen Speichermedien (z.B. Server und NAS-System) und stellt sicher, dass eine Kopie an einem externen Speicherort (z.B. Cloud-Speicher oder in getrennten Rechenzentren) liegt. Die entscheidende Ergänzung ist eine unveränderliche (immutable) Kopie als Schutz vor Ransomware. Mehr zu dieser modernen, resilienten Backup-Architektur lesen Sie in unserem Leitfaden.

Schematische Grafik einer modernen, resilienten Backup-Architektur zur Datenwiederherstellung

Die 3-2-1 Backup-Regel war gestern: So sieht moderne, resiliente Backup-Architektur aus

Backup//03.10.2025
Die klassische 3-2-1 Backup-Regel bietet oft nur trügerische Sicherheit vor Ransomware. Experte Markus Stinner erklärt, warum die erweiterte 3-2-1-1-0-Regel mit einer unveränderlichen Kopie (+1) und fehlerfreien Wiederherstellungen (+0) heute der einzige Weg ist, um eine wirklich resiliente Backup-Architektur aufzubauen.
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  1. Die richtigen Backup-Methoden wählen

 Für große Datenmengen ist die Wahl der richtigen Methode entscheidend, um Speicherplatz zu sparen. Neben der Vollsicherung (ein vollständiges Backup des gesamten Datenbestands als vollständige Kopie) gibt es effizientere Ansätze. Das inkrementelle Backup sichert nur die seit der letzten Sicherung geänderten Daten. Differenzielle Backups sichern alle Änderungen seit der letzten Vollständigung.

  1. Professionelle Backup-Software 

Verlassen Sie sich nicht auf manuelle Prozesse. Professionelle Backup-Lösungen und eine zentrale Backup-Software automatisieren den Sicherungsvorgang in regelmäßigen Abständen, validieren die Backup-Daten und ermöglichen eine schnelle, granulare Wiederherstellung von Daten. Solche Systeme werden oft auch von Drittanbietern als Managed Service angeboten.

  1. Automatisierung und lückenloses Monitoring

Ein Backup, das niemand überwacht, ist ein enormes Risiko. Ein modernes Backup-Monitoring stellt sicher, dass Fehler sofort gemeldet werden und die Sicherungsketten intakt sind.

  1. Schutz vor Ransomware: Immutable & Air-Gapped 

Backups Moderne Angreifer zielen zuerst auf Ihr Backup-System und den Online-Speicher. Ein Immutable Backup kann für einen bestimmten Zeitraum nicht verändert oder gelöscht werden und ist Ihre stärkste Verteidigung gegen Verschlüsselungstrojaner.

  1. Regelmäßige Wiederherstellungstests 

Nur ein getestetes Backup ist ein gutes Backup. Regelmäßige Wiederherstellungstests und Validierungen stellen sicher, dass Ihre Daten im Ernstfall wirklich wiederherstellbar sind. Dies ist ein zentraler Bestandteil jedes Plans für das Disaster Recovery.

  1. Spezifische Workloads sichern 

Eine moderne Infrastruktur besteht aus mehr als nur Dateien. Denken Sie an die Sicherung einer virtuellen Maschine, von Datenbanken, mobilen Geräten oder Microsoft 365-Umgebungen, die jeweils eine spezialisierte Backup-Strategie erfordern.

Aus der Praxis: “Viele Unternehmer denken, ein Backup sei ein reines IT-Thema. Das ist ein Trugschluss. Es ist eine Geschäftsentscheidung. Die Fragen ‘Wie viel Datenverlust können wir verkraften?’ und ‘Wie lange dürfen wir stillstehen?’ – also RPO und RTO – muss die Geschäftsführung beantworten. Die IT setzt es dann um. Ohne diese strategische Klarheit ist jede technische IT Lösung für Unternehmen nur ein teures Pflaster, das im Notfall nicht hält.”

Rechtssicher agieren: DSGVO, GoBD und der Unterschied zur Archivierung

Eine vollständige Sicherung für ein Unternehmen muss nicht nur technisch funktionieren, sondern auch rechtliche Anforderungen erfüllen. Dies betrifft vor allem den Umgang mit sensiblen Daten. Neben der DSGVO und den GoBD rücken durch neue Direktiven wie NIS-2 auch die allgemeinen Anforderungen an die IT Sicherheit stärker in den Fokus.

  • DSGVO: Backups enthalten oft personenbezogene Daten. Sie müssen daher die Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) erfüllen, insbesondere im Hinblick auf Löschfristen und das “Recht auf Vergessenwerden”.
  • GoBD: Die “Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form” stellen klare Anforderungen an die Unveränderbarkeit und Verfügbarkeit steuerrechtlich relevanter Daten.

Hierbei ist die strikte Trennung von Backup und Archivierung zur Einhaltung der Compliance entscheidend. Ein Backup dient der kurz- bis mittelfristigen Wiederherstellung. Eine Archivierung dient der langfristigen, unveränderbaren Datenspeicherung aus rechtlichen Gründen.

microCAT: Partner für Ihre ganzheitliche Backup-Strategie

Die Entwicklung und Umsetzung einer wasserdichten Backup-Strategie ist ein komplexer Prozess, der weit über die Installation einer Software hinausgeht. Es erfordert ein ganzheitliches Verständnis Ihrer Geschäftsprozesse, technischen Abhängigkeiten und rechtlichen Pflichten.

Wir bei microCAT analysieren Ihre Umgebung, definieren mit Ihnen realistische RPO/RTO-Ziele und implementieren eine kosteneffiziente, skalierbare und sichere Backup-Lösung. Als Ihr Partner für umfassende Cybersecurity Services sorgen wir dafür, dass Ihr Backup vom Kostenfaktor zum strategischen Garanten für Ihre Ausfallsicherheit und Ihren Wettbewerbsvorteil wird.Sprechen Sie mit uns. Wir übersetzen die Anforderungen an Ihre Datensicherung in eine technische Realität, die Ihr Unternehmen schützt und Ihnen ruhigen Schlaf ermöglicht.

FAQ zum Backup in Unternehmen

Was ist der Unterschied zwischen Backup und Archivierung?

Ein Backup ist eine Sicherheitskopie für die schnelle Wiederherstellung nach einem Ausfall. Eine Archivierung ist die langfristige, unveränderbare und revisionssichere Datenspeicherung, um gesetzliche Aufbewahrungsfristen (z. B. nach GoBD) zu erfüllen.

Wie oft sollte ein Unternehmen ein Backup durchführen?

Die Frequenz hängt von Ihrem RPO ab. Für kritische Systeme mit sich ständig ändernden Daten (z. B. Datenbanken) kann ein inkrementelles Backup alle 15 Minuten notwendig sein. Für weniger kritische Daten kann ein tägliches Backup ausreichen.

Warum ist ein Backup allein kein Schutz vor Ransomware?

Ransomware-Angriffe zielen darauf ab, auch die Backups auf dem NAS oder im Cloud-Speicher zu verschlüsseln oder zu löschen. Nur eine moderne Backup-Strategie mit unveränderlichen (immutable) oder physisch getrennten (Air-Gapped) Kopien, wie zum Beispiel eine rotierende externe Festplatte, bietet einen wirksamen Schutz.

Wer im Unternehmen ist für die Backup-Strategie verantwortlich?

Die Definition der strategischen Ziele (RPO/RTO) ist eine Aufgabe der Geschäftsführung in Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen. Die technische Umsetzung und der Betrieb liegen in der Verantwortung der IT-Abteilung oder eines spezialisierten Dienstleisters wie microCAT.

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