// 40 jahre erfahrung

// +49 (0) 89 74 51 58-0

Server-Rack, durch digitales Schloss gesichert, sinnbildlich für robuste IT-Security und maßgeschneiderte Schutzlösungen von microCAT.

//

Was kostet eine Datensicherung? Preis-Modelle, Beispiele & die wahre Kalkulation

Avatar

Letzte Aktualisierung des Beitrags:

Wenn es um die IT-Sicherheit geht, ist eine der ersten Fragen von Geschäftsführern und IT-Leitern: “Was kostet ein Backup?” oder “Was kostet eine professionelle Datensicherung?” Die ehrliche Antwort ist: Es kommt darauf an. Ein Pauschalpreis ist unmöglich zu nennen, da die Backup Kosten von Dutzenden Faktoren abhängen.

Die viel wichtigere Gegenfrage lautet jedoch: Was kostet ein Ausfall? Ein einziger Tag Stillstand durch Datenverlust oder einen Ransomware-Angriffen übersteigt die jährlichen Kosten für eine robuste Backup-Lösung oft um ein Vielfaches. Kurze Ausfallzeiten sind ein entscheidender Faktor für den Geschäftserfolg.

Dieser Beitrag schlüsselt die typischen Preis-Modelle auf, zeigt Beispiele und hilft Ihnen bei der Backup-Preiskalkulation für Ihr Unternehmen.

Die versteckten Kosten des “Gratis-Backups”

Bevor wir in die Preis-Modelle eintauchen, ein Wort der Warnung: “Gratis-Tools” oder manuelle Backups auf USB-Festplatten sind keine valide Backup-Strategie für ein Unternehmen. 

Die verborgenen Kosten des “Gratis-Backups” liegen im manuellen Aufwand, der fehlenden Zuverlässigkeit und dem enormen Risiko bei einem Datenverlust. Eine professionelle Datensicherung ist ein fundamentaler Bestandteil der IT Sicherheit für Unternehmen.

Die Haupt-Kostenfaktoren bei der Backup-Kalkulation

Die Backup Kosten unternehmen werden primär von mehreren Faktoren bestimmt. Einer der größten Treiber ist das Datenvolumen und der damit verbundene Speicherbedarf. Die reinen Datenmengen sind aber nur die halbe Miete. 

Die Kosten für Speicherplatz variieren stark je nach Medium: Günstiger Cloud-Speicher (Cold Storage) für die Langzeitarchivierung ist langsamer als teurer, sofort verfügbarer Hot Storage. Lokale Backups auf einem NAS (z.B. von Synology) im eigenen Rechenzentrum haben andere Anschaffungskosten (CapEx) als ein flexibles Abonnement bei einem Cloud-Anbieter (OpEx).

Eng damit verbunden ist die Art und Anzahl der Workloads. Es ist ein Unterschied, ob Sie nur Workstations sichern oder komplexe virtuelle Maschinen (VMs) und Datenbanken. Backup-Software (z.B. von Veeam) wird oft pro Workload lizenziert, etwa pro VM (egal ob VMware oder Hyper-V) oder pro Windows Server. Spezialisierte SaaS-Backups, z.B. für Microsoft 365 Backup (inkl. SharePoint, OneDrive und Exchange Online), werden hingegen meist pro Benutzer abgerechnet. Auch die Anforderungen an die Wiederherstellung (RPO/RTO) sind entscheidend. 

RPO und RTO definieren den maximal tolerierbaren Datenverlust und die Zeit bis zur Wiederherstellung. Ein RTO von 15 Minuten erfordert ein aufwändiges Disaster Recovery-Konzept, das teurer ist als ein RTO von 24 Stunden.

Zuletzt stellt sich die Frage nach dem Management. Übernehmen Sie das Backup-Monitoring selbst oder buchen Sie einen gemanagten Backup-Dienst von MSPs (Managed Service Providern)? Ein solcher IT Service wandelt Personalkosten in eine planbare Gebühr um, bietet hohe Skalierbarkeit und Expertise, um Backup-Systeme gegen Cyberangriffe zu härten.

Aus der Praxis:

“Viele Unternehmen unterschätzen die Personalkosten für das laufende Management. Ein Backup, das zwar ‘läuft’, aber dessen Wiederherstellbarkeit nie per Restore-Test geprüft wird, ist im Ernstfall wertlos. Die wahren Kosten einer mangelhaften Strategie zeigen sich erst beim Datenverlust.”

Gängige Preis-Modelle in der Praxis

Am Markt haben sich drei Haupt-Preis-Modelle etabliert, oft auch als Hybrid-Modelle:

  1. Kosten pro Gigabyte/Terabyte:
    • Sie zahlen nur für die genutzte Speicherkapazität (oft nach Komprimierung und Deduplizierung). Dies ist typisch für reines Cloud-Backup bei Cloud-Diensten.
    • Vorteil: Sehr transparent und skalierbar.
    • Nachteil: Kosten können bei hohem Datenwachstum schnell steigen.
  2. Kosten pro Benutzer (SaaS-Backup):
    • Eine feste monatliche Gebühr pro zu sicherndem Benutzer (z.B. M365-Konto). Dies ist wichtig, da Microsoft 365 von Haus aus kein echtes Backup bietet und Drittanbietern für die Sicherung von SharePoint, OneDrive und Co. notwendig sind.
    • Vorteil: Sehr einfach zu kalkulieren, ideal für kleine Unternehmen und mittlere Unternehmen.
  3. Kosten pro Workload (Server/VM):
    • Ein fester Preis pro gesicherter Einheit (z.B. pro virtuelle Maschinen, pro physischem Backup-Servern). Viele Anbieter von Backup-Software bieten hierfür eine Testversion an.
    • Vorteil: Unabhängig vom Datenvolumen der Maschine (bis zu einem gewissen Grad).

Konkrete Kostenbeispiele (Schätzungen)

SzenarioWorkloadsGeschätzte Kosten (pro Monat)Typisches Modell
Kleinstunternehmen15 Mitarbeiter (nur M365/Google Workspace)40 € – 80 €Pro Benutzer (SaaS-Backup)
Mittelstand (Hybrid)70 MA, 10 VMs, 2 SQL-DBs, 1 TB Daten250 € – 600 €Mix aus Pro Workload (VMs) + Cloud-Speicher (pro TB)
Großes Unternehmen500+ MA, 100+ VMs, Compliance (GoBD/DSGVO)1.500 € – 5.000 €+Oft komplexe Lizenz-Pakete + Managed Service

Diese Zahlen sind Schätzungen und variieren stark je nach Anbieter, Software und RTO.

Mehr als nur Kosten: Die strategische Dimension Ihres Backups

Bei der reinen Backup Preis-Kalkulation dürfen strategische Aspekte nicht fehlen. Ein billiges Backup, das im Notfall nicht funktioniert, ist wertlos. Data Protection ist ein Eckpfeiler Ihrer gesamten Cybersecurity-Strategie.

Stellen Sie sicher, dass Ihre Backup-Strategie moderne Konzepte berücksichtigt. Die 3-2-1 Backup-Regel war gestern – heute zählen Resilienz und Geschwindigkeit. Ein zentraler Baustein ist das Immutable Backup, das Ihre gespeicherten Daten vor Verschlüsselung durch Ransomware schützt (auch als Offsite-Kopie). Technologien wie S3 Object Lock sind hierfür entscheidend.

Ein robustes Backup in Unternehmen muss auch die Unterschiede zwischen einem inkrementellen vs differenziellen Backup kennen. Für rechtliche Anforderungen (Compliance, NIS-2) müssen Sie den Unterschied zwischen Backup vs. Archivierung verstehen, insbesondere im Hinblick auf DSGVO, GoBD & Aufbewahrung. Ein regelmäßiger Restore-Test ist der einzige Weg, um die Datensicherheit und Wiederherstellbarkeit zu garantieren.

Fazit: Backup-Kosten sind Investitionen, keine Ausgaben

Die Frage “Was kostet ein Backup?” ist wichtig für die Budgetierung, darf aber nie die strategische Notwendigkeit überschatten. IT Lösungen für Unternehmen müssen Datensicherheit von Grund auf mitdenken.

Sehen Sie Backup-Kosten als Investition in die Kontinuität Ihres Geschäftsbetriebs und als Teil Ihrer IT Lösungen. Ein Ransomware-resilientes Backup ist heute so fundamental wie eine Firewall und ein Kernbestandteil moderner Cybersecurity Services.

Um die häufigsten Fallstricke zu umgehen, lesen Sie unseren Guide zu den 15 häufigsten Backup-Fehlern.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Backup-Kosten

Warum ist Cloud-Backup oft günstiger als ein lokales Backup?

Cloud-Backup eliminiert die hohen Anfangsinvestitionen (CapEx) für eigene Hardware wie Backup-Servern oder NAS-Systeme. Stattdessen zahlen Sie laufende Betriebskosten (OpEx) und profitieren von hoher Skalierbarkeit. Sie zahlen nur für den Speicherplatz, den Sie wirklich benötigen, und müssen sich nicht um Wartung oder Hardware-Austausch im eigenen Rechenzentrum kümmern.

Benötige ich wirklich ein Backup für Microsoft 365?

Ja, unbedingt. Microsoft sichert zwar die Infrastruktur (Georedundanz), aber nicht Ihre Daten vor Datenverlust durch versehentliches Löschen, Cyberangriffe oder Ransomware. Microsoft arbeitet nach dem “Shared Responsibility”-Modell. Für die Sicherung Ihrer SharePoint-, OneDrive-, E-Mail- und Teams-Daten sind Sie selbst verantwortlich, meist durch Drittanbietern.

Wie viel Speicherplatz brauche ich für mein Backup?

Das hängt stark von Ihren Datenmengen ab. Als Faustregel benötigen Sie oft das 2- bis 3-fache Ihres Quell-Datenvolumens. Moderne Backup-Software reduziert den Speicherbedarf jedoch erheblich durch Techniken wie inkrementelle Backups (sichert nur Änderungen), Komprimierung und Deduplizierung.

Schützt mich eine Datensicherung vor Ransomware?

Eine Standard-Datensicherung allein nicht unbedingt. Wenn Ransomware Ihre Live-Daten verschlüsselt, kann sie auch vernetzte Backup-Ziele infizieren. Sie benötigen eine Ransomware-resiliente Strategie. Dazu gehört ein Immutable Backup (unveränderlich) und eine Offsite-Kopie, die physisch oder logisch von Ihrem Hauptnetzwerk getrennt ist.

Avatar

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren