Cyber-Sicherheitslücken zählen zu den größten Herausforderungen der IT-Sicherheit. Sie entstehen oft durch einfache Fehler, Nachlässigkeiten oder unzureichende Schutzmaßnahmen und stellen Einfallstore für Cyber-Bedrohungen dar.
Unternehmen sehen sich zunehmend mit gezielten Angriffen konfrontiert, die auf Schwachstellen wie schwache Passwörter, veraltete Software oder mangelnde Netzwerksegmentierung abzielen.
Die häufigsten Cybersecurity Lücken sehen wir uns in diesem Beitrag genauer an. Sie erhalten außerdem praktische Tipps, wie Sie diese schließen können, um Ihre IT-Infrastruktur nachhaltig zu schützen.
Schwache Passwörter
Schwache Passwörter sind nach wie vor eine der größten Angriffsflächen in Unternehmen. Viele Benutzer verwenden einfache, leicht zu erratende Passwörter oder verwenden dieselben Zugangsdaten für mehrere Anwendungen. Diese Praxis macht es Angreifern leicht, mit Methoden wie Brute-Force-Angriffen oder Credential-Stuffing Zugriff auf sensible Daten zu erlangen.
Der Schlüssel zur Lösung dieses Problems liegt in der Einführung klarer Passwortrichtlinien, die beispielsweise Mindestanforderungen an Länge und Komplexität festlegen. Zusätzlich hilft die Verwendung von Passwortmanagern, die sichere und einzigartige Passwörter für jede Anwendung generieren.
Eine weitere Maßnahme, die Unternehmen ergreifen sollten, ist die Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA). Diese bietet eine zusätzliche Sicherheitsebene, da ein erfolgreicher Angriff auf das Passwort allein nicht mehr ausreicht, um Zugang zu erhalten.
Fehlende Updates und veraltete Software
Veraltete Software stellt eine der häufigsten und gefährlichsten Schwachstellen dar. Viele Unternehmen verpassen es, ihre Systeme regelmäßig zu aktualisieren, wodurch bekannte Sicherheitslücken offen für Cyberangriffe bleiben. Angreifer nutzen diese Schwachstellen aus, um Malware einzuschleusen oder Kontrolle über das System zu übernehmen.
Abhilfe schafft ein klar definierter Patch-Management-Prozess. So sorgen Sie etwa für automatisierte Updates und dafür, dass Lücken schnell geschlossen werden. Automatisierte Tools können dabei helfen, den Überblick über den Zustand der Software zu behalten und sicherzustellen, dass keine kritischen Updates übersehen werden.
Unternehmen sollten zudem regelmäßig prüfen, ob veraltete Systeme durch modernere Lösungen ersetzt werden sollten.
Unsichere Netzwerkzugriffe
Ein unsicheres Netzwerk bietet Angreifern eine ideale Grundlage, um unbemerkt in Systeme einzudringen. Häufig fehlen grundlegende Sicherheitsmaßnahmen wie Verschlüsselung oder die Segmentierung von Netzwerken.
Unverschlüsselte Verbindungen erlauben es Angreifern, Daten während der Übertragung abzufangen, während ein nicht segmentiertes Netzwerk den freien Zugriff auf alle Bereiche eines Unternehmens ermöglicht.
Unternehmen sollten daher sicherstellen, dass alle Verbindungen mit sicheren Protokollen wie VPNs verschlüsselt werden. Darüber hinaus hilft die Segmentierung des Netzwerks, sensible Bereiche vom restlichen System zu isolieren, sodass Angreifer auch bei einem erfolgreichen Eindringen in das Netzwerk nicht auf kritische Daten zugreifen können.
Beim ersten Kennenlernen zwischen mir und einem Kunden frage ich relativ schnell, wer wann und von wo aus Zugriff auf das Unternehmensnetzwerk haben soll. Schließlich sind Unternehmen heute viel dezentraler organisiert als noch vor einigen Jahren: Mitarbeiter arbeiten von zu Hause oder unterwegs, nutzen dabei unterschiedliche, mitunter auch private Endgeräte. Dabei ist es unsere Aufgabe, dass die jeweiligen Zugriffe auf das Unternehmensnetz unkompliziert und sicher gewährleistet sind.
Mangelnde Security Awareness bei Mitarbeitern
Mitarbeiter sind oft die erste und gleichzeitig schwächste Verteidigungslinie gegen Cyberangriffe. Ohne ein grundlegendes Bewusstsein für Risiken wie Phishing, Social Engineering oder den Umgang mit sensiblen Daten kann selbst die beste technische Infrastruktur nutzlos sein.
Regelmäßige Security Awareness Trainings sind daher essenziell. In diesen Schulungen lernen Mitarbeiter, Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren.
Wir setzen bei unseren Cybersecurity-Schulungen vor allem auf Praxisnähe. Dabei nutzen wir etwa simulierte Phishing-Kampagnen als effektive Methode, um das Erlernte zu testen und zu festigen. Unser Ziel ist es, aus Mitarbeitern eine starke Verteidigungslinie zu machen, die proaktiv zur Cybersicherheit beiträgt.
Fehlende Zugriffsverwaltung
Wenn Zugriffsrechte nicht systematisch oder zu großzügig vergeben werden, stellt dies ein Sicherheitsrisiko dar. Zu häufig haben Mitarbeiter Zugriff auf Daten oder Systeme, die für ihre Arbeit nicht erforderlich sind. Diese übermäßigen Berechtigungen erhöhen nicht nur das Risiko von Insider-Bedrohungen, sondern erleichtern es auch Angreifern, bei einem erfolgreichen Eindringen größere Schäden anzurichten.
Unternehmen sollten das Prinzip des „Least Privilege“ umsetzen, das sicherstellt, dass jeder Benutzer nur die Zugriffsrechte erhält, die er für seine Aufgaben benötigt. Darüber hinaus kann ein Privileged Access Management (PAM) helfen, sensible Zugriffe zentral zu kontrollieren und zu überwachen.
1,1 Milliarden US-Dollar – damit wird die Lösegeldsumme beziffert, die weltweit von 1. Juli 2023 bis 30. Juni 2024 durch Ransomware-Angriffe erpresst wurde. Dabei ist von einer deutlich höheren Dunkelziffer auszugehen.
– Deutsches Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik: „Die Lage der IT-Sicherheit in Deutschland 2024“
Unzureichende Datensicherung
Daten sind das Rückgrat eines jeden Unternehmens, und ihre Sicherung sollte höchste Priorität haben. Dennoch wird die Bedeutung von Backups oft unterschätzt, was im Falle eines Ransomware-Angriffs katastrophale Folgen haben kann.
Betriebe sollten redundante, verschlüsselte Backups erstellen und diese regelmäßig aktualisieren. Ebenso wichtig ist es, die Wiederherstellungsprozesse zu testen, um sicherzustellen, dass die Daten im Ernstfall schnell und vollständig wiederhergestellt werden können.
Wenn es um die Backup- und Archivierungslösungen von microCAT geht, haben viele Kunden Fragen zu Compliance. Und zwar zu Recht, denn je nach Branche ist nicht nur vorgeschrieben, dass Daten gesichert werden müssen, sondern auch, wie diese Sicherung aussehen muss. Bei microCAT haben wir uns deshalb auf Lösungen spezialisiert, die unterschiedlichen gesetzlichen Anforderungen Rechnung tragen – etwa jenen für die Cybersecurity in der kritischen Infrastruktur.
Fehlende Überwachung und Reaktion
Ein weiterer kritischer Punkt ist die mangelnde Überwachung von Systemen. Viele Angriffe bleiben unbemerkt, bis erhebliche Schäden entstehen, weil es an kontinuierlichem Monitoring fehlt.
Systeme zur Sicherheitsüberwachung, wie SIEM (Security Information and Event Management), ermöglichen es, Anomalien in Echtzeit zu erkennen und Bedrohungen frühzeitig zu stoppen. Zusätzlich sollte ein klar definierter Incident-Response-Plan vorhanden sein, der sicherstellt, dass im Falle eines Angriffs schnell und effektiv reagiert werden kann.
Exponierte IoT-Geräte
IoT-Geräte bieten Unternehmen zahlreiche Vorteile, sind jedoch oft schlecht gesichert und ein leichtes Ziel für Angreifer. Diese Geräte werden häufig ohne grundlegende Sicherheitsmaßnahmen wie starke Passwörter oder regelmäßige Firmware-Updates betrieben. Dennoch haben sie – man denke an Drucker, Kameras oder Zutrittssysteme – weitreichende Berechtigungen und umfangreichen Zugriff auf Daten.
So können IoT-Geräte zur Bedrohung für die Cybersicherheit in Unternehmen werden – indem sie als Einstiegspunkte für Angriffe auf das gesamte Netzwerk dienen.
Unternehmen sollten IoT-Geräte in isolierten Netzwerken platzieren, regelmäßige Updates durchführen und sicherstellen, dass nur autorisierte Benutzer Zugriff auf diese Geräte haben.
Cybersecurity braucht einen Rundumblick
Cyber-Sicherheitslücken sind vielfältig und können erhebliche Schäden verursachen, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt und geschlossen werden. Dabei sind die oben genannten Risiken nur die Spitze des Eisbergs, denn über Phishing, DDoS-Angriffe und Botnets haben wir noch gar nicht gesprochen.
Es kommt auf ein ganzheitliches Sicherheitskonzept an, das sowohl technische als auch organisatorische Maßnahmen umfasst, um Ihr Unternehmen zu schützen.
Bei microCAT bieten wir deshalb umfassende Lösungen, von Security Awareness Trainings über Privileged Access Management bis hin zu SIEM-Systemen, um Sicherheitslücken proaktiv zu erkennen und zu schließen. Dabei setzen wir auf Lösungen nach Maß. Denn jedes Unternehmen, jede Branche ist anders. Entsprechend geht es uns darum, eine Sicherheitsumgebung zu gestalten, die sich ganz an Ihren Betrieb anpasst.
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